... zur LOGOS-EURYTHMIE
Zu Bewegung, Tanz und Eurythmie
"Je réflechis avec les pieds.
Les idées que tu forges avec les pieds et qui te montent vers la tête te réconfortent et te stimulent, celles qui descendent de la tête aux pieds t'alourdissent et te découragent."
'Le rocher de Tanios', Amin Maalouf
Alles ist in ständiger Bewegung.
Da ist nichts, was wir festhalten können.
Beständig ist nur das Fliessen.
Willigis Jäger
Der Körper des Tänzers ist einfach die leuchtende Äusserung der Seele.
Isadora Duncan
Der ganze Himmel
nimmt teil an unserem Tanz.
'Schritte in die Freiheit', Reshad Feild
Eurythmie - eine Sprache, in der das Weltall durch die menschliche Bewegung spricht.
Rudolf Steiner
Der Tanz ist eine lebendige Sprache, die von Menschen gesprochen wird und von Menschen

Kirche SS. Maria e Donato in Murano, Italien
kündet, - eine künstlerische Aussage, die sich über den Boden der Realität emporschwingt, um (...) von dem zu sprechen, was den Menschen innerlich bewegt und zur Mitteilung drängt.
Mary Wigman
Es wird uns allen immer mehr fühlbar, dass wir mit unserem Leben nicht mitkommen, dass das Gleichgewicht der körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte gestört ist.
... Der achtsame Umgang mit Dingen wie mit Menschen entspringt dem achtsamen Umgang mit sich selber.
Der Weltenball wird von Feuer, Wind und Luft in Bewegung gehalten, und jedwede Kreatur ist in ihm geborgen. Feuer, Luft, Wasser, Erde sind im Menschen, aus ihnen besteht er.
Vom Feuer hat er die Wärme, Atem von der Luft, vom Wasser Blut und von der Erde das Fleisch; in gleicher Weise auch vom Feuer die Sehkraft, von der Luft das Gehör, vom Wasser die Bewegung, von der Erde das Aufrechtgehen.
Der Mensch ist ein Mikrokosmos. Das ist die Form.
Und bringt er nun diesen Mikrokosmos in Bewegung, drückt er alles dasjenige, was in der Form lebt, aus, indem er es in Bewegung übergehen lässt, dann spricht in der Tat das ganze göttlich-geistige Weltenall durch das Instrument des Menschen.
'Eurythmie. Die Offenbarung der sprechenden Seele', Rudolf Steiner
... Einem unwiderstehlichen Antrieb folgend, begann ich zu tanzen. Während das ganze Dorf schlief, erwachte ich und wurde in meinem Tanz eins mit den Sternen und ihrer Musik. Meine Zehenspitzen berührten den Boden, meine Fingerspitzen den Himmel. In meinem Tanz vereinten sich Himmel und Erde. Das Tao öffnet sich mir, liess mich in seine unsagbare Schönheit ein, und ich wurde zu einem Teil von ihm. Ich bekam es von den Sternen geschenkt. Nie wieder in meinem Leben erhielt ich ein so kostbares Geschenk. Ich liess den Verstand hinter mir zurück und sah, dass nicht nur die Sterne und ich, sondern auch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander tanzten. In dieser Nacht begann mein wahres Leben. Vor dieser Nacht hatte ich nur mit unbeirrbarer Sehnsucht darauf gewartet, dass es beginnen würde.
aus dem Roman 'Das Geschenk der Sterne', Hans Kruppa
Die Tänzerin
An den Hof des Fürsten von Birkasha kam einst eine Tänzerin, von Musikanten begleitet. Sie erhielt die Erlaubnis aufzutreten und tanzte vor dem Fürsten zu der Musik von Laute, Flöte und Harfe.
Den Flammentanz tanzte sie und den Tanz der Schwerter und Speere; sie tanzte den Sternentanz und den Tanz des Universums. Und schließlich tanzte sie den Tanz der Blumen im Wind.
Danach stand sie vor dem Thron des Fürsten und verneigte sich. Der Fürst bat sie näher zu treten und sprach zu ihr: "Schönes Weib, du Tochter von Anmut und Wonne, woher stammt deine Kunst?
Wie kommt es, dass alle Kräfte der Natur in deine Bewegungen und deine Lieder fließen?"
Wieder verneigte sich die Tänzerin und antwortete: "Mächtiger und gütiger Herrscher, ich kenne die Antwort auf deine Fragen nicht. Ich weiß nur dies: Des Philosophen Seele wohnt in seinem Haupt, die des Dichters in seinem Herzen; die Seele des Sängers hält sich irgendwo in seiner Kehle auf, doch der Tänzerin Seele fließt in ihrem ganzen Körper."
Khalil Gibran
Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich mit hängenden Schultern dastehe. Jedes Mal weiss ich genau, dass etwas nicht stimmt, und versuche herauszufinden, was mich bedrückt., und meine Haltung zu verändern - mich aufzurichten. Und dabei merke ich, dass diese einfache Bewegung mir hilft, mehr Vertrauen in das zu haben, was ich gerade tue. ... Ändere die Haltung, richte Dich ganz auf, stell Dich beherzt der Welt. Wenn Du an Deinen Körper denkst, denke auch an Deine Seele, und dies kommt beiden zugute.
'Vom Zauber der Anmut', Paulo Coelho
Sprechen ist Hören
Hören ist Erkennen
Erkennen ist Fühlen
Fühlen ist Singen
Singen ist Tanzen
Tanzen ist Sprechen.
uralt chinesisch
Tanzen heisst auferstehen.
Schwester Silja Walter
Wir sagen, dass die Sterne tanzen.
Alles Kreisen ist uns Tanzen.
Wirbelnde Stürme, flackernde Flammen,
springendes, wogendes Meer.
Die entstehende, vergehende
und wiederkehrende Bewegung.
Der kreisende Lauf!
So ist auch der tanzende Mensch.
Der schreitende, springende, wirbelnde Mensch.
Sein Körper wird Geist, ist hier und dort,
spielt und bricht und baut sich wieder auf.
Rhythmischem Müssen ergeben
wird sein Bewegen
sichtbarer Klang.
Widmung von Georg Kolbe, November 1921,
an die Tänzerin Charlotte Bara